Juni 3. '2018.00 Uhr

Phantagon goes green 
Nachhaltige Texte – ja, gibt's denn so was?

Die Transformation von Phantagon zu einer nachhaltigeren Agentur

Von Ralf Isau

Kann ein Texter, Ghostwriter und Schriftsteller einen maßgeblichen Beitrag zum Umweltschutz leisten? Seit Jahren antworte ich auf diese Frage mit einem entschiedenen »JA!«. Nur getan habe ich bislang wenig. Na gut, meinen Müll trenne ich schon seit einer gefühlten Ewigkeit. Überdies residiert die Agentur in einem gut wärmeisolierten Haus. Auch sonst bemühen wir uns, Energie nicht unnötig zu verpulvern und Müll zu vermeiden. Aber reicht das?

Nein, tut es nicht. So wie viele kleine Steuerzahler einen Batzen Geld in die Staatskasse spülen, so können auch viele kleine Anstrengungen im Umweltschutz sich zu einem enormen Effekt summieren. Das Bewusstsein dafür muss sich nur weiter verbreiten. Je schneller, desto besser, denn es geht letztlich darum, was für eine Welt wir unseren Kindern hinterlassen. Sollen sie auf einer Müllhalde leben oder in einem Paradies?

Diese Überlegungen beschäftigten mich in den letzten zwei, drei Jahren immer mehr. Sie ließen sich ebenso wenig ignorieren wie ein Kieselstein im Schuh. Da mussten dann aber erst die Schüler mit ihren Fridays-for-Future-Demos kommen, um mir einen Tritt in den Allerwertesten zu geben und mein Denken in Handeln zu verwandeln.

Ende 2019 habe ich endlich Nägel mit Köpfen gemacht. Mit der Initiative »Phantagon goes green« möchte ich die Agentur Phantagon nachhaltiger aufstellen und auch andere kleine und mittelständische Unternehmen dazu ermuntern, in puncto Umweltschutz nicht nur ihr Image zu begrünen, sondern auch ihr tägliches Handeln.

Greta Thunberg
Greta Thunberg: Galionsfigur der Bewegung »Fridays for Future« und meine Muse (Foto: Europa-Parlament)

Agil mit E-Mobil

Ein wichtiger Baustein im Nachhaltigkeitskonzept der Agentur Phantagon ist der Elektroantrieb des neuen Dienstfahrzeugs. Ende Januar habe ich ein Tesla Model 3 bestellt und kurz darauf den alten Benziner ausgemustert. Das US-Unternehmen Tesla ist derzeit führend in Sachen Elektromobilität.

Erfreulicher Nebeneffekt: Jeder »getankte« Euro bringt mich im E-Auto ungefähr drei Mal so weit wie in meinem früheren Benziner. Zudem fördert der Staat die E-Mobilität mit allerlei finanziellen Anreizen. Dazu gehört ein Umweltbonus, der Wegfall der Kfz-Steuer für 10 Jahre sowie eine halbierte Pauschale für den zu versteuernden geldwerten Vorteil, der bei der privaten Nutzung des Firmenfahrzeugs anzurechnen ist.

Autoaufkleber zum BW-e-Gutschein
Nicht schön, aber einer guten Sache geschuldet: Der Autoauffkleber zum BW-e-Gutschein

Mit dem BW-e-Gutschein im Wert von 3.000 Euro fördert das Land Baden-Württemberg zusätzlich betrieblich genutzte E-Mobile. Einzig der mehr als DIN-A4-große Aufkleber, den man sich für die Penunzen auf das schöne neue Auto kleistern muss, wirkt etwas abschreckend.

Mir ist natürlich klar: Die Ökobilanz meines zu 100 % elektrisch betriebenen Fahrzeugs ist alles andere als makellos. Während der Produktion fällt immer noch eine Menge CO2 an und selbstredend verbraucht der Bau jedes auch noch so grüne Auto wertvolle Rohstoffe. Doch sollen wir auf Fortschritt verzichten, nur weil es noch Luft nach oben gibt? Dann müssten wir wohl auch auf Kinder verzichten, nur weil wir keine perfekten Eltern sind. In spätestens 100 Jahren wäre die Menschheit ausgestorben.

Immerhin verpeste ich jetzt nicht mehr die Luft der Metropolregion Stuttgart mit massenhaft Feinstaub und Abgasen. Und mit jedem Prozent mehr Strom aus erneuerbaren Energien verbessert sich »automatisch« mein ökologischer Fußabdruck. Das kann ein Verbrenner nicht bieten, der mit zunehmendem Alter ja nicht sauberer wird – eher im Gegenteil.

Grüner Strom für grüne Texte

Der nächste Schritt auf dem Weg zur grünen Textagentur bestand im Umstieg auf Strom aus erneuerbaren Energien. Phantagon deckt nun seinen gesamten Energiebedarf mit Ökostrom. Auch das E-Auto laden wir damit. Unsere Website hosten wir bei STRATO, die nicht nur mit ihren Servern, sondern mit dem gesamten Unternehmen »komplett klimaneutral« sind.

Zur Wahrheit gehört, dass letztlich nur der Strom aus der Steckdose kommen kann, den die E-Werke einspeisen. Laut Auskunft des Bundesministeriums für Wirtschaft 1lag der Anteil der erneuerbaren Energien im Jahr 2000 bei nur 6 %, 2018 betrug er bereits 38 %. Statista meldete für Mai 2020 einen monatlichen Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung in Deutschland von 59 %. Ein erfreulicher Trend. Mit unserer Initiative »Phantagon goes green« wollen wir unseren Beitrag zur Energiewende zu leisten.

IT so grün wie nie

Phantagon ist ein Netzwerk unabhängiger Textschaffender. Jeder Kollege hat sein eigenes Büro und entscheidet selbst, wie nachhaltig er sich aufstellen will und kann. Als Gründer und Inhaber der Agentur versuche ich, mit gutem Beispiel voranzugehen.

Dazu gehört auch die Umstellung der Informationstechnik auf energiesparende, in hohem Maß recyclebare Geräte. Mein »Hobel« – mein Hauptarbeitsgerät für die Entwicklung von Texten, Grafiken und Webdesign – ist seit Anfang 2020 ein iMac Pro von Apple. Damit habe ich Ade gesagt zu meiner geliebten, stromfressenden »Käsereibe« (Apple-Jargon), die mir immerhin neun Jahre lang treue Dienste geleistet hat.

Apple iMac Pro (2017)
Sparsam und recyclebar: Phantagon arbeitet mit dem iMac Pro von Apple, ein weiteres Beispiel für schöne Technik mit nachhaltigen inneren Werten.

Apple nimmt die Nachhaltigkeit wichtiger als manch anderer Hersteller. Die Geräte sind im Schnitt langlebiger und mit jeder Modellreihe erhöht sich der Anteil der recyclebaren Materialien. Der US-Hersteller schreibt auf der eigenen Website sogar, er habe …

einen Demontage-Roboter namens Daisy entwickelt, der 15 verschiedene iPhone Modelle zerlegen kann, um Materialien zurückzugewinnen, die andere Recycler nicht gewinnen können, und das in einer viel höheren Qualität« (Quelle: apple.com/de/environment).

Texten im papierlosen Büro – na ja, fast

Vor meinem Schritt in die Selbständigkeit Mitte der 1990-er-Jahre arbeitete ich bei Wang Laboratories. Dieser US-amerikanische Computerhersteller hatte sich zuletzt auf die Digitalisierung von Geschäftsdokumenten spezialisiert. Schon Ende der 1980er war viel die Rede vom »papierlosen Büro«. Vor 30 Jahren hatte man bereits verstanden, wie schädlich es für unser globales Ökosystem ist, Wälder abzuholzen, nur um Zellstoff zu gewinnen. Leider giert die Wirtschaft bis heute nach diesem Rohstoff. Vor einigen Jahren berichtete der World Wildlife Fund, dass die Produktion von Papier zwischen 2005 und 2015 von 367 auf 440 Millionen Tonnen gestiegen ist. Trotz Digitalisierung! Die nüchterne Bilanz des WWF:

Fast jeder zweite industriell gefällte Baum weltweit wird zu Papier verarbeitet.

Die Corona-Krise hat den Papierverbrauch weiter in die Höhe getrieben. Das liegt nicht nur an den Hamsterkäufen für Klopapier. Eher an den Eltern, die für ihre Kids Hausaufgaben ausdrucken mussten, damit das Home-Schooling klappt. Leider leben viele Lehrer nämlich noch in der Papierzeit (die Ära nach der Steinzeit und Bronzezeit). Unter den Nachzüglern, die auf beleghafte Vorgänge bestehen, gehören auch nach wie vor etliche Behörden.

Bei Phantagon sind wir dem papierlosen Büro schon ein gutes Stück näher gekommen. Beim Texten arbeiten wir ausschließlich digital. Der Stapel »Makulaturpapier« für Notizen und Kritzeleien, der seit vielen Jahren in Griffweite meines Schreibtisches ein Schattendasein fristet, dürfte mich wohl überleben.

Das meiste Papier, das ich verbrauche, entsteht – wen wundert's? – fürs Finanzamt. Bisher waren die Kosten an Zeit und Geld, die eine 100-prozentige Digitalisierung erfordert, für uns als kleines Unternehmen nicht zu stemmen gewesen. Hoffen wir darauf, dass der Fiskus und Dienstleister wie die DATEV hier in den nächsten Jahren die Schwelle für den Umstieg weiter senken.

Fazit

Die Initiative »Phantagon goes green« beweist: Auch Soloselbständige und kleine Unternehmen können einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Die Transformation der Geschäftsprozesse und Betriebsmittel hin zu mehr Nachhaltigkeit ist kein Hexenwerk. Jeder Wandel beginnt im Kopf: mit dem Ablegen der Vorbehalte gegen grüne Technik und Methoden. Es stimmt: Veränderung verlangt am Anfang Mut. Aber meist bietet sie auch aufregende Chancen. Und das Schönste ist: Kunden schätzen zunehmend Unternehmen, die verantwortungsvoll und nachhaltig agieren. Bei der Kommunikation mit Ihrer Zielgruppe helfen wir. Bitte sprechen Sie uns an.

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Beitrag zuletzt aktualisiert am 8. Oktober 2021.

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